Zinsen - Was sind Zinsen?

Zinsen sind das Entgelt für überlassenes Kapital. Sie werden über den Zinssatz ermittelt und gezahlt, um den Kapitalgeber zu entlohnen.

Bei der Gründung eines eigenen Unternehmens sollten Sie sich vorab informieren, welche Zinsen auf eventuell benötigtes Fremdkapital anfallen würden.

Unter Zinsen versteht man eine finanzielle Gegenleistung für die Überlassung von Kapital. Die Höhe der Zinsen ist dabei häufig abhängig vom Risiko der Kapitalüberlassung: Je höher das Risiko, desto höher die Zinsen.

Arten von Zinsen

Die Zinsarten teilt man grob in die beiden Kategorien "Zinsen auf Geldkapital" und "Zinsen auf Sachkapital" ein. Am bekanntesten sind Kapitalmarktzinsen, bei denen ein privater Sparer bei seiner Bank Kapital in Form eines Kredites zur Verfügung gestellt bekommt und dafür Zinsen zahlt.

Zinsen (Geldkapital)

Wer einen Kredit aufnimmt, muss Zinsen als Entlohnung für den Kreditgeber zahlen. Unterschieden werden Geldmarktzinsen und Kapitalmarktzinsen.

Geldmarktzinsen

Der Geldmarkt ist der Teil des Finanzmarkts, auf dem kurzfristige Kredite (maximal 2 Jahre) vergeben werden. In der Regel handelt es sich dabei um Banken, die entweder direkt bei der Zentralbank oder bei anderen Banken Geld aufnehmen (Interbankenhandel). Die damit verbundenen Zinsen bezeichnet man als Geldmarktzinsen.

Kapitalmarktzinsen

Auf dem Kapitalmarkt werden hingegen mittel- und langfristige Kredite gehandelt, die z.B. Unternehmen oder Privathaushalten bei der Finanzierung von Ausgaben helfen. Die damit verbundenen Zinsen werden daher als Kapitalmarktzinsen bezeichnet.

Aber auch umgekehrt funktioniert es: Der Sparer stellt seiner Bank Kapital in Form von Sparguthaben zur Verfügung und erhält dafür von der Bank Zinsen.

Zinsen (Sachkapital)

Neben Geldkapital kann man auch Sachkapital „leihen“ – es handelt sich dabei je nach Sachkapitalanlage um Mietzinsen, Pachtzinsen oder Baurechtzinsen.

Mietzinsen

Wer Immobilien wie Wohnungen, Büroräumen, Ferienhäuser, Lagerräume, Autos, Werkzeuge etc. mietet, muss Miete (= Mietzins) bezahlen. Für die Dauer der Miete werden die Immobilien zur Nutzung überlassen.

Pachtzinsen

Im Gegensatz zur Miete sieht die Pacht (= Pachtzins) nicht nur die private Überlassung eines Grundstücks oder Immobilie, sondern auch deren betriebliche Nutzung vor. Besonders häufig begegnen Pachtzinsen in der Gastronomie und der Landwirtschaft oder bei Nutzungsrechten an Software.

Zinssätze und Risiko

Grundsätzlich fallen die Zinssätze höher aus, je höher das Risiko der Kapitalüberlassung ist.

Wenn etwa eine Privatperson ohne regelmäßiges Einkommen und ohne Vermögen Geld leihen möchte, so weiß die Bank nicht, ob sie das verliehene Geld je wiedersehen wird.

Wenn sie dieser Privatperson überhaupt einen Kredit gibt, wird sie sich dieses Risiko von dem Kreditnehmer durch einen hohen Zinssatz bezahlen lassen.

Für Verbindlichkeiten von Unternehmen verhält es sich ähnlich: Ein Start-Up mit unsicheren Geschäftsaussichten, muss in der Regel sehr hohe Zinsen zahlen, wenn es überhaupt einen Kredit bekommt.

Sicherheiten bei Krediten

Falls der Kreditnehmer aber eine Sicherheit hinterlegt, auf die die Bank zurückgreifen kann falls der Kreditnehmer seine Zinsen nicht zahlt oder seine Schulden nicht zurückzahlt, so wird sie das Risiko deutlich niedriger einstufen.

Dies ist der Hauptgrund dafür, dass Hypothekenkredite mit Immobilien als Sicherheit in der Regel deutlich niedriger verzinst sind, als unbesicherte Kredite.

Zinsen im Unternehmen

Gerade bei kleinen Unternehmen kann sich der Zinssatz für Kredite auch deutlich unterscheiden, abhängig von der gewählten Gesellschaftsform.

In der Gewinn- und Verlustrechnung tauchen erhaltene Zinsen als Ertrag auf, während gezahlte Zinsen als Aufwand verbucht werden.

Im Gegensatz zu Kosten für Eigenkapital senken gezahlte Zinsen daher den Jahresüberschuss von Unternehmen und damit in der Regel auch die zahlbare Gewerbesteuer, sowie Einkommensteuer oder Körperschaftsteuer.

Zinseszins

Eine interessante Eigenschaft von Zinsen ist, dass sie exponentiell steigen, wenn die gezahlten Zinsen angespart werden.

Als Zinseszins werden dabei die Zinsen genannt, die auf vorher erhaltene Zinsen gezahlt werden.