Ausländische Kartenzahlungen in Deutschland im Ferien-Jahresvergleich rückläufig

Berlin, 25. August 2020. Vieles ist dieses Jahr anders, und das merken die kleinen Händler hierzulande in der Sommer- und Ferienzeit ganz besonders. Die Auswirkungen ausbleibender Touristen zeigen sich dabei auch durch rückläufige Zahlungen mit ausländischen Karten in Deutschland. SumUp, einer der weltweit führenden Finanztechnologie-Anbieter, analysiert seine Transaktionsdaten* und hat einen detaillierten Blick auf Veränderungen im Vergleich zum Sommer des letzten Jahres geworfen.

Sommer 2020 vs. Sommer 2019

Im Vergleich zur Sommerferienzeit 2019 ist der Anteil ausländischer Transaktionen bei kleinen Händlern im Jahr 2020 bei bargeldlosen Zahlungen insgesamt um ein Viertel eingebrochen. Lagen sie 2019 anteilig insgesamt noch bei 16%, sind es nunmehr insgesamt nur 12%. Einbrüche sind hier vor allem bei Transaktionen mit Karten aus dem Vereinigten Königreich (von 13% auf 9% gesunken), aus Schweden (von 6% auf nur noch 0,7% gesunken), aus Norwegen (von 2% auf nur noch 0,4% gesunken) zu verzeichnen. Auf ungefähr gleich gebliebenem Niveau wie im letzten Jahr befindet sich der Anteil der Transaktionen aus den Niederlanden (10% 2019, 11% 2020), Frankreich (6% 2019, 5,5% 2020), Spanien (von 3% 2019 auf 2% 2020 gesunken) und der Schweiz (6% 2019, 7% 2020). Erfreulich ist jedoch, dass einige wenige ausländische Kartenzahlungen sogar zugenommen haben, auch wenn diese den gesamten Verlust nicht aufwiegen können (US-Karten von 17% auf 30%, Irland von 4% auf 7%, Luxemburg von 1% auf 4%).

Einbruch ausländischer bargeldloser Zahlungen in Berlin am größten

Aktuell haben die Großstädte am meisten unter dem Touristenschwund zu leiden. Berlin, traditionell eine Stadt mit vielen ausländischen Besuchern und Einwohnern, ist im Vergleich zu 2019 mit einem Transaktionsverlust von 40% bei ausländischen Kartenzahlungen am stärksten betroffen. Danach folgen München mit 30% und Hamburg mit 29%. Köln verzeichnet ein Minus von immerhin noch 23%.

Ein näherer Blick auf die Bundesländer zeigt: Der Anteil von Zahlungen mit ausländischen Karten blieb überall entweder auf demselben Niveau oder fiel geringer aus - ausgenommen im Saarland (14% 2019, 35% 2020). Besonders betroffen sind neben Berlin auch Mecklenburg-Vorpommern und Hessen: Hier zeigt sich jeweils ein Minus von 40%. Auffallend ist der enorme Rückgang der Anteile schwedischer und norwegischer Kartenzahlungen in Mecklenburg-Vorpommern um 90% bzw. 96%. Aber auch andere Bundesländer sind betroffen. So nahm der Transaktionsanteil bei britischen Karten in Baden-Württemberg um 33%, in Hessen um 39%, in Nordrhein-Westfalen um 34% und in Schleswig-Holstein um 41% ab.

Bei französischen Karten sind es in Bayern -49% und in Hessen -35%. Bayern verzeichnet zudem bei dänischen Karten einen Verlust von -46%, bei polnischen -40% und bei niederländischen -20%. Bei spanischen Karten weist Baden-Württemberg ein Minus von 37% auf und Nordrhein-Westfalen bei österreichischen Karten einen Verlust von 41%.

„Die Analyse der Transaktionen bei bargeldlosen Zahlungen mit ausländischen Karten zeigt enorme Unterschiede im Vergleich zum letzten Jahr“, so Mareike Kaempf, Growth Lead Germany bei SumUp. „Für uns sind das vor allem auch Anzeichen der direkten Auswirkungen der aktuellen Pandemie auf bestimmte Urlaubsregionen, die sich hier merkbar niederschlagen. Dies ist sicherlich nicht zuletzt dem veränderten Reiseverhalten in diesem Jahr zuzuschreiben.“

*Methodik: Vergleich der Transaktionszahlen in Deutschland im Zeitraum 27.06.2019 bis 27.07.2019 und 25.06.2020 bis 17.08.2020.