SumUp Barometer: Auswirkungen auf Handel in Corona-Zeiten

  • Datenanalyse zeigt Profiteure, widerstandsfähige und sich schnell erholende Branchen bei Klein- und Kleinstunternehmen

  • Ein Vergleich: Entwicklung einzelner Branchen in Europa während Corona-Krise

Berlin, 6. Mai 2020. Die Corona-Krise bestimmt auch nach mehreren Wochen das Weltgeschehen und somit alle Lebensbereiche. Doch wie wirkt sie sich auf den lokalen stationären Handel und deren Dienstleistungen aus? SumUp, einer der weltweit führenden Finanztechnologie-Anbieter im Bereich digitale Zahlungen, analysiert kontinuierlich seine Daten und analysiert die Geschäftsentwicklung bei den Klein- und Kleinstunternehmen ausgewählter Branchen während der Corona-Krise mit detaillierten Beispielen. Die Analyse betrachtet dabei die Abweichung der tatsächlichen Transaktionszahlen*, bedingt durch die Corona-Krise, zu den prognostizierten Ergebnissen für Q1 und Q2 2020.

Mit Beginn der ersten Beschränkungen in Deutschland Mitte März dieses Jahres (11. Kalenderwoche) zeigen sich die ersten Auswirkungen auf die Anzahl der getätigten Transaktionen bei Kleinunternehmern. Im Europa-Vergleich (Frankreich, Italien, Großbritannien und Deutschland) zeigt sich, dass die Transaktionszahlen in den ausgewählten Branchen entsprechend der Stärke des Ausbruchs des Corona-Virus und den Folgen bzw. daraus resultierender staatlicher Maßnahmen weitestgehend hinter den prognostizierten Zahlen zurückbleiben.

Lebensmittelhandel profitiert während Lockdown in Deutschland

Vor allem in den Wochen während der starken Ausgangsbeschränkungen konnte der Lebensmittelhandel von der Krisensituation geradezu profitieren. Er verzeichnete ab Woche 12 einen relativ konstanten Anstieg bei der Anzahl der vorgenommenen Transaktionen trotz Ausgangsbeschränkungen. So bleibt der Lebensmittelhandel durchgängig über den prognostizierten Transaktionszahlen: In Kalenderwoche 12 liegt er bereits bei +29% und steigert sich dann bis Woche 14 auf mehr als zwei Drittel über den Prognosen (+74%). Auch in der ersten Woche nach den Ausgangsbeschränkungen kann dieses Niveau gehalten werden (+74%).

Wochenmärkte/Markthallen bleiben hingegen hinter den von SumUp prognostizierten Transaktionszahlen zurück und sehen bereits sehr früh einen Rückgang: Das größte Tief erlebt die Branche hier in Kalenderwoche 13 mit -58% sowie in Woche 14 mit -55%. Danach steigern sich die Werte langsam wieder und so beträgt in Woche 15 die Abweichung zu den Prognosen nur noch -23%. Mit Beginn der Lockerungen bei den Ausgangsbeschränkungen in der Woche ab dem 20. April sind es dann nur noch -8%.

Catering- und Lieferdienste erlebten während den Wochen mit massiven Einschränkungen (Zeitraum: 16.03. - 19.04.) mit -30% einen Rückgang bei den durchschnittlichen Transaktionszahlen um knapp ein Drittel. Die Auswirkungen der Corona-Krise zeigen sich dabei im Wochenvergleich sehr deutlich (siehe Tabelle): In kalenderwoche 12 beträgt die Abweichung zur Prognose -57%, in Woche 13 bereits -67% und gehen dann noch weiter zurück auf -72%. Ab Woche 15 geht es langsam bergauf und mit Beginn der ersten Lockerungen in Kalenderwoche 17 sind es lediglich noch -16% weniger als prognostiziert.

Handwerker sehr resistent / Cafés & Restaurant passen sich schnell an

Tendenziell widerstandsfähige Händler unter den Kleinunternehmern, d.h. diejenigen, die es geschafft haben, Geschäftsverluste bei Kartenzahlungen in den Wochen des Lockdowns eher gering zu halten, sind beispielsweise Handwerker mit nur -13% Rückgang der tatsächlichen Transaktionen im gesamten Zeitraum. Am schnellsten und besten erholen konnten sich die Händler aus dem Bereich Cafés/Restaurants – obwohl die tatsächlichen Transaktionen während der Sperrzeit in Deutschland in dem Segment insgesamt um rund die Hälfte zurückgingen. Nach einem deutlichen Rückgang der Transaktionen in den ersten zwei Wochen konnten sie vermutlich aufgrund von verschiedenen Anpassungen an ihren Geschäftsmodellen schnell wieder aufholen, und die Transaktionen so kontinuierlich steigern (in Woche 14 +29% im Vergleich zur Vorwoche).

Erholung bei kleinen Unternehmen in vielen Branchen mit Beginn der Lockerungen

Nach den schrittweise einsetzenden Lockerungen für Geschäftstreibende seit dem 20. April sind die Transaktionen in vielen Bereichen schon in den ersten Tagen wieder stark angestiegen. Der positive Trend ist deutlich erkennbar und hält weiter an.

Die gute Entwicklung zeigt sich dabei in den unterschiedlichsten Branchen: Handwerker haben in der Woche 17 im Vergleich zur Woche 16 ihre tatsächlichen Transaktionen um +43% steigern können und verzeichnen damit jetzt sogar mehr Transaktionen als in den Wochen unmittelbar vor dem Lockdown. Wochenmärkte/Markthallen verzeichneten in der gleichen Woche ebenfalls einen starken Anstieg um +38%. Besonders stechen die SumUp-Kleinsthändler aus dem Bereich Mode heraus: Nach Wochen der kompletten Ladenschließung profitieren sie stark und die Transaktionen haben sich bereits in der ersten Woche nach Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen um ein siebenfaches im Vergleich zur Vorwoche gesteigert und befinden sich damit fast schon wieder auf dem Level von vor dem Lockdown.

„Wir sind sehr erfreut über den jüngsten, äußerst positiven Geschäftstrend bei den kleinen Händlern, der sich aufgrund erster Lockerungen in Deutschland abzeichnet. Naturgemäß zeichnet sich ein differenziertes Bild in den einzelnen Branchen, sind sie doch unterschiedlich stark von den getroffenen Maßnahmen betroffen gewesen,“ so Alexander von Schirmeister, EVP Europe bei SumUp. „Die Analyse in Bezug auf die angenommenen Geschäftserwartungen unter Normalbedingungen spiegelt den enormen Einfluss der Corona-Krise auf die gesamte Wirtschaft in Europa wider. Die ersten positiven Entwicklungen hier sind sehr ermutigend und geben einen positiven Ausblick für alle kleinen Händler.“

Methodik

SumUp analysiert die Wirtschaftslage im Hinblick auf Covid-19 und wertet dafür anonym die quantitativen Daten verschiedener Branchenkunden aus. Ziel des daraus erstellten Barometers ist es, in Echtzeit über die Erholung hinsichtlich der Aktivitäten für Kleinst- und Kleinunternehmen, ihrer Fortschritte bzw. ihrer Entwicklung und somit auch über die Wachstumssektoren zu informieren. Zur Liste der beobachteten Branchen gehören u.a. Lebensmittelhandel, Catering- und Lieferdienste, Wochenmärkte/Markthallen, Handwerker, Cafés/Restaurants.

SumUp zeigt dabei die Abweichung der tatsächlichen Transaktionszahlen, bedingt durch die Corona-Krise, zu den prognostizierten Ergebnissen für Q1 und Q2 2020.

*Eine Transaktion bezeichnet eine über SumUp getätigte Zahlungsaktion.

Zusatz: Erste Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise begannen in Deutschland in KW 11, gefolgt von der Verkündung eines Lockdowns am 22.3. Ab KW 17 gab es - je nach Bundesland - erste Lockerungen.