Vielfalt am Arbeitsplatz: 3 Tipps für mehr Diversität und Inklusion im Unternehmen

  • Diversität und Inklusion als grundlegende Prinzipien einer gesunden und positiven Arbeitsatmosphäre

  • Erfahrungen aus den D&I-Strategien des FinTech-Unternehmens SumUp

Berlin, 1. Juni 2022. Der Rekrutierungsprozess ist bereits der erste Schritt, einen vielfältigen Arbeitsplatz für alle Mitarbeitenden, unabhängig von Geschlechtszugehörigkeit, Herkunft, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Alter, sexueller Orientierung oder körperlicher bzw. geistiger Beeinträchtigungen zu schaffen. Diversität und Inklusion sind dabei die grundlegenden Prinzipien einer gesunden und positiven Arbeitsatmosphäre.

SumUp, ein weltweit führender Finanztechnologie-Anbieter im Bereich digitaler Zahlungen, wendet sehr konkrete Maßnahmen an, um Diversität und Inklusion am Arbeitsplatz zu bieten. So kennt Kreativität im Büro keine Grenzen mehr. Nicht nur die Mitarbeitenden profitieren von diesem Vorgehen, es zollt auch Respekt gegenüber der LGBTQ+ Community.

Eine Studie* des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und der Universität Bielefeld zeigt, dass ein Drittel der befragten LGBTQ+ Angehörigen Diskriminierung im Arbeitsleben erfahren. Unter den Trans-Personen sind es sogar mehr als 40 Prozent. Unternehmen haben aber laut einer Analyse* von Stellenanzeigen auf der Rekrutierungsplattform Glassdoor in den letzten Jahren ihre Anstrengungen für mehr Diversität und Inklusion verstärkt.

Auch wenn es immer noch viel zu tun gibt, um Gleichberechtigung in der ganzen Welt zu erreichen, sind LGBTQ+ Angehörige unter den Mitarbeitenden bei SumUp überdurchschnittlich stark vertreten: 18 Prozent der Mitarbeitenden des FinTech-Unternehmens identifizieren sich als LGBTQ+. Esteban Santiago Morilla, Candidate Expierence Coordinator bei SumUp, der sich als queere lateinamerikanische Person identifiziert, erzählt, warum es so wichtig ist, einen diversen bzw. inklusiven Ansatz bei der Rekrutierung zu befolgen, und gibt nützliche Tipps, die andere Unternehmen in ihren Rekrutierungsprozessen einsetzen können.

1. Geschlechtsneutrale Sprache nutzen

„Eine inklusive Stellenanzeige zu schreiben, ist der erste Schritt, um Diversität in einem Unternehmen zu erlangen, denn nur so werden sich alle potenziellen Kandidat*innen unabhängig von der Geschlechtszugehörigkeit angesprochen fühlen“, so Esteban Santiago Morilla. Wichtig dabei ist, die Erfolge des Unternehmens in Diversität und Inklusion zu präsentieren und eine geschlechtsneutrale Sprache zu nutzen. In der deutschen Sprache bedeutet das zum Beispiel, möglichst auf genderneutrale Wörter wie ‚Mitarbeitende‘ oder ‚Person‘ statt ‚Mitarbeiter‘ oder ‚Frau‘ zurückzugreifen.

Die Sprache übermittelt zudem subtile, mit den Geschlechtern verbundene Erwartungen. Es gibt Decoding-Technologien, die ermöglichen, unbewusste geschlechtsspezifische Vorurteile in Stellenanzeigen zu identifizieren, und dabei helfen, geschlechtsneutrale Jobanzeigen zu schreiben. So können Wörter wie ‚Konkurrenz‘, das stark männlich konnotiert ist, vermieden werden.

2. Pronomen am Anfang der Rekrutierungsprozesse bekannt geben

„Aus Sicht der Kandidat*innen ist der Rekrutierungsprozess mit vielen Emotionen und Erwartungen verbunden. Als Koordinator*innen müssen wir uns in diesen Prozess einfühlen und entsprechend handeln“, so Morilla. Um eine gesunde Atmosphäre während des Vorstellungsgesprächs zu gewährleisten, ist es ratsam, sich mit den eigenen Pronomen vorzustellen, und die sich vorstellende Person mit den gewünschten Pronomen zusammen mit dem Namen, mit dem diese angesprochen werden möchte, anzusprechen. Gerade für diejenigen, die einen Geschlechtsumwandlungsprozess durchlaufen oder durchlaufen haben, ist die Namensänderung ein besonders wichtiger Aspekt.

Morilla weiter: „Die Kandidat*innen mit dem richtigen Namen und Pronomen anzusprechen, ist definitiv eine wichtige Vorgehensweise. Was aber wirklich zählt, ist: Wie behandeln Unternehmen eine Person mit nicht-traditionellen Pronomen?“

3. Aufklären sowie diskriminierende Fragen und Vorurteile vermeiden

In einem Vorstellungsgespräch, aber auch später am Arbeitsplatz müssen Themen vermieden werden, die diskriminierend sein könnten. Fragen nach politischer Orientierung, Religionszugehörigkeit, Gesundheitszustand oder sexueller Orientierung sind für die Arbeitstätigkeiten irrelevant und haben in einem Interview bzw. später im Job nichts zu suchen. Die zu stellenden Fragen sollten eng mit dem Berufsfeld verbunden und für alle Interviewpartner*innen immer gleich bleiben.

Unternehmen können und sollten zudem Fortbildungsmöglichkeiten anbieten, um eine respektvolle Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Beispielsweise nehmen alle neuen Mitarbeitenden bei SumUp an einem Workshop über inklusive Führung teil, in dem über Vorurteile, Privilegien, Mikroaggressionen und unterschiedliche Perspektiven gesprochen wird. D&I Netzwerke und weitere Initiativen ergänzen den unternehmensinternen Austausch und halten das Thema unter den Mitarbeitenden so stets präsent.

Esteban Santiago Morilla hat in verschiedenen internationalen Unternehmen gearbeitet, wo er Rassismus und Homophobie erlebt hat: „Bei SumUp wurde ich dagegen wie ein Mensch behandelt. Das mag für jemanden außerhalb der queeren Community seltsam klingen, aber in einem Arbeitsumfeld wie ein Mensch behandelt zu werden, kann manchmal ein Privileg sein. Ein Arbeitsplatz, wo alle so akzeptiert und anerkannt werden, wie sie sind und sich repräsentiert fühlen, öffnet regelrecht Türen zu mehr Kreativität, Dankbarkeit, Zugehörigkeitsgefühl und auch zu Talenten.”

*Quellen: https://www.diw.de/de/diw_01.c.798165.de/publikationen/wochenberichte/2020_36_1/lgbtqi_-menschen_am_arbeitsmarkt__hoch_gebildet_und_oftmals_diskriminiert.html https://www.glassdoor.de/blog/ein-drittel-der-befragten-berufstaetigen-in-deutschland-erlebt-diskriminierung/