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So eröffnen Sie einen Pop-Up-Store in 6 Schritten

Was genau ist eigentlich ein Pop-Up-Store? Der Begriff “Pop-Up” bezeichnet alles, was für eine kurze Zeit erscheint und dann wieder verschwindet. Wie z.B. ein Pop-Up-Fenster beim Surfen im Internet, das Sie nach kurzer Zeit wieder schließen. Genau wie ein Pop-Up-Fenster taucht auch ein Pop-Up-Store für eine begrenzte Zeit auf und verschwindet danach wieder. 

Dieses temporäre Geschäft besticht Händler vor allem durch niedrigere Kosten und ein hohes Potenzial für Aufmerksamkeit. Wie auch Sie Ihren Pop-Up-Store eröffnen und für sich nutzen können, erfahren Sie hier.

Was macht einen Pop-Up-Store aus

Wenn Sie ein Unternehmen gründen möchten, kann ein Pop-Up-Store die perfekte Gelegenheit sein, um in die Unternehmerwelt zu tauchen, ohne sich langfristig binden zu müssen. Das besonders Attraktive an einem Pop-Up-Store sind die niedrigen Mietkosten für das Lokal, kurzzeitige Mietverträge und vor allem die Gelegenheit viele Verkäufe in nur kurzer Zeit zu tätigen. Dadurch, dass Ihre Kunden wissen, dass sie nur eine begrenzte Zeit haben etwas bei Ihnen zu kaufen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie mehr in kurzer Zeit verkaufen. 

Warum ein Pop-Up-Store?

Pop-Up-Stores bieten eine gute Gelegenheiten auf saisonale Bedürfnisse zu reagieren und während einer Zeit zu verkaufen, in der die Nachfrage besonders hoch ist. Bekannte Beispiele dafür sind Erdbeer- oder Spargelstände. Ein Pop-Up-Store gibt Ihnen außerdem die Chance Ihre Produkte kostengünstig in Szene zu setzen und die Aufmerksamkeit neuer Kunden zu ergattern. 

Zudem werden Pop-Up-Stores gerne genutzt, um Produktideen, Konzepte oder Standorte zu testen, bevor diese langfristig angeboten werden. 

Das hält die Risiken gering und bietet zudem wertvolle Daten für die Erstellung eines Konzepts für einen Langzeitbetrieb. 

Wichtig bei der Erschaffung eines Pop-Up-Stores ist, dass Sie ein einzigartiges und außergewöhnliches Verkaufserlebnis bieten. Denn nur so bekommt Ihre Marke ausreichend Aufmerksamkeit und bleibt auch über längere Zeit in den Köpfen Ihrer Kunden. 

So eröffnen Sie Ihren Pop-Up-Store in 6 Schritten

Die Eröffnung eines Pop-Up-Stores bringt natürlich ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Was Sie dabei besonders beachten sollten, damit die Eröffnung reibungslos und erfolgreich verläuft, finden Sie in unserem 6-Schritte-Plan.  

1. Shopping-Erlebnis und Konzept ausarbeiten

Um von der Pop-Up-Idee am meisten zu profitieren, sollte das Kundenerlebnis etwas Außergewöhnliches sein. Egal, was Sie verkaufen wollen, Ihr Produkt sollte nicht Ihr einziger Fokus sein. Hier geht es vor allem um das Erlebnis. Überlegen Sie sich welche Ziele Sie mit Ihrem Pop-Up-Store verfolgen möchten. 

Geht es einfach nur um mehr Aufmerksamkeit für Ihre Marke? Um den Launch eines besonderen Produkts oder einfach um maximale Verkäufe und Gewinnung neuer Kunden?

  • Wie sollen sich Ihre Kunden im Laden fühlen?

  • Welche Besonderheiten können Sie anbieten, um Kunden zum Kauf zu animieren?

  • Wodurch kann sich Ihr Laden von anderen unterscheiden?

Die Antworten auf diese Fragen werden Ihnen helfen Ihre Idee und Ihr Konzept klarer zu formulieren. Erstellen Sie dazu einen Business-Plan. Sobald Ihr Konzept und Business-Plan stehen, ist es wichtig Ihren Zeitplan und Ihr Budget sorgfältig im Auge zu behalten, um eine stabile Grundlage für den Rest Ihrer Aufgaben zu erschaffen. 

2. Lokal finden und die Logistik planen

Sie haben entweder die Möglichkeit eigenständig nach einem Lokal zu suchen oder aber Sie nutzen Online-Plattformen, auf denen Sie Räumlichkeiten suchen und vergleichen können.  

Stellen Sie sich z.B. folgende Fragen: 

  • Wo würden Sie den Pop-Up-Store gerne eröffnen? 

  • Welcher Standort passt zu Ihrem Konzept? 

  • Welche Stadt oder welches Viertel macht am meisten Sinn? 

  • Setzen Sie besonders auf Laufkundschaft?

  • Wie groß soll das Lokal sein? 

  • Muss es auch draußen Platz haben? Oder wird die Veranstaltung nur drinnen stattfinden? 

  • Welches Gefühl sollen die Räumlichkeiten Ihren Kunden vermitteln?

Diese Fragen helfen Ihnen auch zu definieren, wie Sie die Logistik planen und organisieren. Kann Ihre Ware gut angeliefert werden? Brauchen Sie einen separaten Lagerraum?

Informieren Sie sich, ob und welche Versicherungen eventuell im Mietvertrag bereits inbegriffen sind und welche Sie zusätzlich benötigen werden.  

3. Pop-Up-Store Genehmigung einholen

Der nächste Schritt ist es sich über die rechtlichen Voraussetzungen und Genehmigungen zu informieren. Um Ihr Geschäft zu eröffnen müssen Sie ein Unternehmen gründen und eine Rechtsform wählen. 

Die Gründung des Unternehmens ist mit einigen rechtlichen Pflichten verbunden.

Pop-Up-Stores sind sogenannte stehende Gewerbe und müssen beim lokalen Ordnungsamt angemeldet werden. Dazu brauchen Sie nur ein amtliches Ausweisdokument und erhalten im Anschluss einen Gewerbeschein. Sobald Sie Ihr Geschäft wieder schließen, müssen Sie es einfach wieder abmelden. 

Je nachdem welche Rechtsform Sie wählen, ist ein Eintrag im Handelsregister erforderlich.

Außerdem benötigen Sie eine Mitgliedschaft in einer Berufsgenossenschaft, um Ihrem Unternehmen und Ihren Angestellten eine gesetzliche Unfallversicherung zu gewährleisten. 

❓Welche Berufsgenossenschaft ist die Richtige für Sie?

Für den Einzelhandel ist die BGHW (Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik), für Gastronomie die BGN (Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe) zuständig.

Achten Sie bei Gastrobetrieben darauf, welche besonderen Voraussetzungen Sie erfüllen müssen. Planen Sie Alkohol auszuschenken? Werden Sie Speisen vor Ort zubereiten? Dann benötigen Sie gesonderte Genehmigungen. 

Vor allem für die Arbeit mit Lebensmitteln gelten zusätzliche Hygienevorschriften. Diese sind zwar oft nicht schwer umzusetzen, müssen jedoch in die Planung mit einbezogen werden.

4. Pop-Up-Store Marketing planen

Wenn Sie eine solide Basis gelegt haben, ist es an der Zeit an Marketing zu denken. Marketing muss nicht teuer sein. Finden Sie möglichst kreative Wege, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Einige Ideen wären z.B.:

  • Kooperationen mit Bloggerinnen und Bloggern aus der Region

  • Partnerschaften mit lokalen Micro-Influencern

  • Eine Email-Kampagne an bestehende Kunden mit einem Bonus für jede mitgebrachte Person

  • Posts, Stories und Reels auf Ihrem Instagram-Kanal

  • Guerilla-Marketing: Aufmerksamkeiterregende Plakate an den Schaufenstern Ihres Geschäfts, die verrückt genug sind, um Passanten neugierig zu machen

Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und nutzen Sie jede Gelegenheit, um von Ihrem Vorhaben zu sprechen. Man weiß nie, wer wen kennt. 

5. Den Verkauf reibungslos gestalten

Zwei der wichtigsten Punkte für einen reibungslosen Verkaufsprozess sind Personal und Zahlungen. 

Personal

Wenn Sie Personal benötigen, sind Aushilfen auf 450-Euro-Basis wahrscheinlich eine der besten Optionen. Informieren Sie sich auch im Bekanntenkreis und fragen Sie nach Empfehlungen, um sicher zu gehen, dass Ihr Personal gut geschult und zuverlässig ist.

In der Minijob-Zentrale oder auf Plattformen, die Arbeitskräfte aus dem Gastro-Bereich vermitteln, haben Sie Zugriff auf Personal, das Sie unterstützen kann. 

Zahlungen

Neben Personal benötigen Sie eine einfache und sichere Art Zahlungen entgegenzunehmen. 

Mit der fortschreitenden Digitalisierung gibt es dafür bereits viele verschiedene Möglichkeiten und Services.

Was besonders für zeitlich begrenzte Pop-Up-Stores vorteilhaft sein kann, ist ein iPad-Kassensystem. Diese funktionieren über ein Tablet oder iPad und können bei vielen Anbietern samt Hardware wie Kassenschublade, Bondrucker und Kartenterminal für Kartenzahlungen auch für kurze Zeiträume genutzt werden. 

Einer der größten Vorteile ist die einfache Handhabung. So können Sie auch ohne lange Trainingszeiten schnell starten und bleiben zu jeder Zeit finanzamtkonform.

Mit etwas Recherche, finden Sie die richtige Kasse für Ihr Geschäft.


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6. Eröffnung optimal nutzen

Die Eröffnung ist eine super Gelegenheit Ihr Geschäft so richtig in Szene zu setzen. 

Da Ihr Geschäft nur für kurze Zeit besteht, sollten Sie alles daran setzen den ersten Tag so eindrucksvoll wie möglich zu gestalten. Wenn Sie das Budget und die Zeit haben, veranstalten Sie eventuell eine Eröffnungsparty. So haben Sie die Gelegenheit möglichst viele Kunden anzuziehen und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Bieten Sie am Tag der Eröffnung besondere Angebote an und regen Sie Ihre Kunden z.B. mit einem speziellen Hashtag oder einer Photo-Booth dazu an auf Social Media zu posten und Sie zu verlinken. 

Sie verkaufen selbst Kleidung, kennen aber jemanden, der einen Catering-Service anbietet? Schlagen Sie dieser Person eine Kooperation vor. Entweder nur für die Eröffnung oder aber für die gesamte Dauer Ihres Pop-Up-Stores. So erreichen Sie viel mehr Kunden und können sich einige Kosten teilen. 

ℹ️ Wichtig: Stellen sie sicher, dass Ihre Vereinbarung schriftlich festgehalten ist, sodass die Kooperation reibungslos verläuft und auch eine zukünftige Zusammenarbeit ermöglicht. 

Pup-Up-Store Kosten

Die Kosten hängen davon ab, wie groß das Lokal ist, das Sie mieten, an welchem Ort es sich befindet, wie viel Arbeit Sie in die Gestaltung und Vermarktung stecken und wie lange Ihr Laden geöffnet sein wird.

Auf Plattformen wie z.B. Go PopUp finden Sie Pop-Up-Lokale in den verschiedensten Preisklassen und Regionen. Überlegen Sie sich welche Merkmale für Sie am wichtigsten sind und auf was Sie im Zweifelsfall verzichten können.

Berechnen Sie auch wie viel Budget für das Personal, die Versicherungen und die Reinigung dazukommen.

Wenn Sie sich früh genug um die Organisation kümmern, können Sie auch Kosten sparen. Das Risiko und die Instandhaltungskosten sind auf jeden Fall geringer als bei einem klassischen Geschäft. 


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Pop-Up-Store Ideen 

Während große Marken Pop-Up-Stores vor allem dazu nutzen Ihre Bekanntheit zu steigern, statt Umsatz zu machen, können Kleinunternehmer von diesem Konzept profitieren und ihre Verkaufszahlen ankurbeln. Eine der wichtigsten Voraussetzung dafür ist Ihre Kreativität. 

Shops - Wenn Sie bereits einen Onlineshop haben, warum diesen nicht auch auf die Straße bringen, um neue Kunden zu erreichen. Sie verkaufen Pflanzen? Wie wäre es mit einem Jungle-Setup, in dem Sie Ihren Kunden zusätzlich Tipps zur Pflege und Vermehrung der Pflanzen geben?

Mode - Neben einem klassischen Kleiderladen, sind besonders Second-Hand-Konzepte sehr gefragt. Ihr Geschäft läuft schon super? Wie wäre es mit einer Deutschland-Tour, in der Sie die größten Städte Deutschlands mit Ihrem Konzept begeistern. 

Bücher - Heutzutage ist es schwierig gegen Giganten wie Amazon anzukommen. Vielleicht kann ein Bücherladen à la Harry Potter die Aufmerksamkeit der Passanten von den Bildschirmen wieder ins echte Leben holen. 

Fitness - In einer Welt, in der die Zeit immer knapper wird und das Bedürfnis nach Effektivität immer größer, sind Pop-Up-Fitnesscenter der neue Trend. Oft werden diese als intensive Trainingslager aufgesetzt, mit denen Besucher in kurzer Zeit z.B. mit Yoga oder HIIT bestimmte Ziele verfolgen. 

Möbel und Deko - Upcycling und einzigartige Wohnaccessoires sind besonders in den letzten Jahren zum Trend geworden. Sie haben ein Händchen und Auge für besondere Möbel oder Deko? Dann bringen Sie diese zu Ihren Kunden und ersparen Sie Ihnen die Fahrt zum schwedischen Möbelhaus. 

Gastronomie - Natürlich dürfen Restaurants, Bars oder Cafés als Pop-Up-Variante nicht fehlen. Entwickeln Sie besondere Gerichte und erschaffen Sie einzigartige Street-Food Konzepte, die Ihre Kunden in eine andere Welt versetzen. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf.  

Lebensmittel - Die Tendenz Lebensmittel bio und regional zu kaufen lässt nicht nach. Sie kennen sich in einem Bereich besonders aus oder haben gute Kontakte? Wie wäre es, wenn Sie es den Menschen in Städten leichter machen die bessere Wahl zu treffen? Auch hier gilt es Ihre eigene Persönlichkeit mit einzubringen, um den Pop-Up-Store einzigartig zu machen. 

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Fazit

Auch wenn ein Pop-Up-Store weniger Risiken und keine Langzeitverpflichtungen mit sich bringt, passt dieses Konzept nicht zu jeder Art von Persönlichkeit. 

Sie mögen Stabilität, Struktur und planen gerne lange voraus? Dann wird Sie diese Art von Geschäft wahrscheinlich nicht glücklich machen.  Sie improvisieren gerne, mögen es sich kreativ auszutoben und wechseln gerne Ihre Umgebung und Arbeitsweise? Dann ist ein Pop-Up-Store auf jeden Fall einen Versuch wert. Zeigen Sie der Welt, wie einzigartig Sie sind und machen Sie dabei auch noch Umsatz. 

Ihre idealen Kunden warten mit Sicherheit bereits auf Ihre nächste Idee. 


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Christine Hauser